Die Situation der Heilpraktiker hat zunehmend an Brisanz zugenommen. Die Unterstellungen über den Berufsstand der Heilpraktiker– bar jeder Wahrheit – haben ihren Zenith erreicht.

Die Begründungen, die dazu geführt haben den Beruf des Heilpraktikers abschaffen zu wollen, ist das Ergebnis einer Kampagne, die vor ca. drei Jahren begonnen hat. Die Köpfe dieser Kampagne sind die selbsternannten Experten des Münsteraner Memorandums: Jutta Hübner, Natalie Grams, Bettina Schöne-Seifert uvm. Diese drei Personen sind medial sehr prominent. Insgesamt hat der Münsteraner Kreis 25 Mitglieder. Diese unterstützen wiederrum einen Blog namens medwatch, der die Medien mit Inhalten bedient, die nicht den Tatsachen entsprechen. Sie diffamieren den Berufsstand mit einer Aggression, über die wir sehr irritiert sind. Über die Gründe können wir nur spekulieren.

Das Problem ist, dass diese Personen von den Medien und auch den politischen Entscheidungsträgern gehört werden. Das hat jetzt dazu geführt, dass ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben worden ist, über das wir als Betroffene keinerlei Informationen haben. Wer begutachtet was? Vor allen Dingen warum?

Auf welchem Fundament fußt diese Kritik über Heilpraktiker? Auf Behauptungen des Münsteraner Kreises und seiner PR-Maschinerie medwatch.

Die unprofessionelle Handhabe der Journalisten mit diesen Informationen einer PR- Agentur, die sich hinter einem Blog versteckt (medwatch), hat ihr Übriges beigetragen. Diese Inhalte werden ungefiltert und ohne jegliche Gegenrecherche verwendet.

Wie kann man über einen Berufstand entscheiden, ohne die Betroffenen zu beteiligen? Das wäre der erste Schritt zur Wahrheitsfindung.

Die Politik hat derzeit eine Hauptforderung an die Heilpraktiker: Eine bundesweit homogene und geregelte Ausbildung, die nicht nur dafür sorgt dass wir „Keine Gefahr für die Volksgesundheit“ sind.

Dieser Forderung sind wir als BDHN e.V. zusammen mit unserem Kooperationspartner BDN e.V. als Initiative für Qualitätssicherung im Heilpraktikerberuf (IQHP) schon längst nachgekommen. Wir haben bereits Leitlinien für eine Ausbildung als Curriculum herausgegeben und an alle politischen Entscheidungsträger gesandt. Die Leitlinien beinhalten detaillierte Angaben, wie eine Ausbildung durchgeführt werden sollte – und zwar aus Sicht der Heilpraktiker. Es ist das Produkt jahrzehntelanger Erfahrung von ausgezeichneten Schulen.

Als Ergebnis finden ständig Gespräche statt, die in diese Richtung führen sollen. Mit großem Engagement setzen wir uns für unseren Berufsstand ein und kämpfen für unsere gemeinsamen Ziele: Wertschätzung gegenüber unserem Beruf, die bei vielen zugleich eine Berufung ist und eine Reform der Ausbildung, die wir auch mittragen und nicht ertragen müssen.

Wir nehmen unsere Aufgabe als Verband hinsichtlich dieser brisanten Situation sehr ernst und möchten Sie, liebe Mitglieder stets informiert halten. Seien Sie versichert, dass wir unser Netzwerk, welches wir über Jahre geschaffen haben, dazu nutzen uns aus dieser Situation herauszulotsen.

Unsere Vorschläge sind konstruktiv und aus der Perspektive der Betroffenen heraus entstanden. Sie sind praktikabel und sprechen für die Patientensouveränität.

Die ganze Debatte ist hoch emotional. Nicht zuletzt, weil die Medien ihren Journalisten-Kodex nicht eingehalten haben. Es fehlt jedwede Diskursethik. Von einer neutralen und objektiven Berichterstattung kann leider nicht die Rede sein. Die Diskussion muss wieder auf die Sachebene gebracht werden.

Vor allen Dingen muss ein Paradigmenwechsel stattfinden zwischen dem Kampf Schulmedizin vs. Komplementärmedizin. Zum Wohle des Patienten ist es, wenn beide kooperieren und dem kranken Menschen die bestmögliche Versorgung angeboten wird. Dafür plädieren wir schon sehr lange.

Wir schaffen das! Jetzt erst recht!