Die Geschäftsführerin des Homöopathie Forschungsinstituts in London, Rachel Roberts, hat versucht diese Frage zu beantworten. Sie hat die berühmt-berüchtigte australische Meta-Studie, die versucht hat die Homöopathie in Verruf zu bringen, zum Anlass genommen.

2015 wurde die Studie mit dem Ergebnis veröffentlicht, dass es keinerlei klinische Bedingungen gäbe, die eine zuverlässige Evidenz für die Effektivität von Homöopathie bestätige. Es schien somit ein Ende der Debatte zu sein. Jedoch hatte die Studie wesentliche wissenschaftliche Richtlinien zur Erfassung einer Studie nicht berücksichtigt.  Das wurde Jahre später festgestellt und die National Health and Medical Research Council (NHMRC), die diese Studie in Auftrag gegeben hatte,  kam in die Verlegenheit sich zu rechtfertigen. Es wurde z.B. behauptet, dass der Meta-Studie 1800 Studien zugrunde lägen, dabei waren es nur 176, von denen wiederrum nur fünf als wissenschaftlich zuverlässig eingeordnet werden konnten.

2012 hatte die NHMRC bereits herausgefunden, dass bei verschiedenen Indikationen durchaus eine Evidenz messbar wäre: Otitis media, Erkrankungen der oberen Atemwege bei Erwachsenen und Nebenwirkungen der Therapie bei Krebs-Patienten. Danach wurden diese Erkenntnisse wieder revidiert, um dann 2015 die vernichtende Meta-Studie zu präsentieren.

Die Schwierigkeit für den Beweis der Wirksamkeit von Homöopathie übersteigt den menschlichen Verstand, da es nicht greifbar ist. Manche Mittel sind weit unter Avogadro´s Zahl vedünnt, d.h. im nicht mehr messbaren Bereich. Wie kann es funktionieren, wenn es nicht messbar ist? Die Antwort wird mehr im physikalischen, als im chemischen Bereich gesucht und fällt in den Bereich der Quantenphysik. Das Einzige, was bisher sicher ist: Es besteht keine Kenntnis darüber, wie Homöopathie funktioniert.

Es ist aber in zahlreichen Studien bewiesen, dass sie wirkt. Erwiesenermaßen hat sie biologische Effekte auf den Körper. In In-vitro-Studien mit hochpotenzigen Dilutionen konnten 75% Effekte nachgewiesen werden. Es gibt hier nur die Problematik der Reproduzierbarkeit der Versuche.

Bisher sind Versuche mit basophilen Leukozyten, Fröschen und Pflanzen am aussagekräftigsten. Es bleibt aber weiterhin eine Herausforderung jedesmal den gleichen Effekt bei den Versuchen zu erzielen.

Die Datenlage zu Versuchen in der Homöopathie ist noch sehr jung, jedoch nicht von der Hand zu weisen. Man kann hier keinesfalls davon sprechen, dass es keine Evidenz für Homöopathie gäbe.

Studien in Großbritannien und Frankreich sind bezüglich Schlaflosigkeit, Veterinärmedizin, der Reduktion von Antibiotika, den Effekten auf Pflanzen oder in der Kinderheilkunde sehr aufschlussreich. Es ist jedoch notwendig mehr Studien durchzuführen, um die Ergebnisse zu konsolidieren und mehr Evidenz zu belegen.

Daher ist wichtig ein strategisches Programm für weitere Studien zu erstellen, um eine substanzielle Anzahl von Daten zu erfassen, die nicht mehr widerlegbar sind. Dann ist die Idee der Zusammenarbeit in der integrativen Medizin, in der Schul- und Komplementärmedizin Hand in Hand gehen, ein Stück näher gerückt.