Die Corona-Krise erwischte uns alle mit voller Wucht, wie ein Tsunami, den man auf sich zurollen sieht. Aber was ist diesmal anders? Was ist an Covid-19 anders als bei MERS, SARS und Ebola? Sind diese schon lang bekannte Viren nicht gefährlicher? Man weiß es nicht mit Gewissheit- und trotzdem wird alternativlos gehandelt. Dabei gäbe es Alternativen.
Altbewährtes zu praktizieren scheint diesmal keine Option zu sein. Viren wurden bisher symptomatisch behandelt. Das hat i.d.R. bei einem guten Immunsystem ausgereicht. Ein gutes Immunsystem ist ohnehin das Stichwort: Die Stärkung dessen sollte in der kalten Winterzeit zur Routine gehören, insbesondere für immungeschwächte Menschen. Vitamin C und Zink, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung sind einige der Maßnahmen, die viel zur Gesundheit beitragen. Gegenwärtig wird dies viel zu wenig kommuniziert.
Die Option nur Immungeschwächte zu isolieren und so eine Herdenimmunität bzw. Durchseuchung zu verursachen, wurde gar nicht in Erwägung gezogen, weil worst-case- Szenarien, wie in Italien erwartet wurden. Eine hemdsärmelige Kooperation aller schul- und komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden ist gerade in solch einer „Krisenzeit“ besonders zielführend, geschieht aber nicht. Therapien wie Vitamin C-Infusionen oder gar homöopathische Behandlungen werden erst gar nicht in Betracht gezogen. Dabei hat die Hahnemann-Gesellschaft eine Studie über die in der Türkei behandelten Patienten herausgebracht: Mehr als 80 % sind nach der homöopathischen Therapie genesen.
Da Covid-19 ein neuartiges Virus ist, hat – eigentlich – keiner das Vermögen über die Mortalität und Letalität zu urteilen und darüber wie gefährlich dieses Virus für gesunde Menschen ist. Das er für immungeschwächte Menschen gefährlich werden kann ist unbestritten, aber gilt das nicht auch u.a. für Influenza-Viren? Unter Virologen und Epidemiologen besteht ohnehin kein Konsens darüber. Die Stimmen, die die Virulenz relativieren, werden nicht ernst genommen. Von diesen moderaten Medizinern wird vielmehr auch darüber diskutiert, welche anderen Faktoren, außerhalb des Virus noch eine Rolle für die vielen Todesfälle spielen, wie z.B. falsche intensivmedizinische Behandlungen, zusätzliche nosokomiale Infektionen, Vorerkrankungen, massive Luftverschmutzung in den extrem betroffenen Regionen (Norditalien, China, New York).
Intensivmediziner werfen die Frage nach ethischen Richtlinien auf: Will ein über 80-jähriger Patient noch intubiert werden, mit dem Risiko später schwerstbehindert weiterzuleben? Hier spielen wieder die Patientenverfügungen eine große Rolle. Werden und können sie in diesen Notfallsituationen berücksichtigt werden? Wie viele der betroffenen Patienten würden sich gegen eine Beatmung entscheiden, wenn sie noch dazu in der Lage wären?
Um diese Situation gut zu überstehen müsste sich ein interdisziplinäres Gremium (Mediziner, Ökonomen, Soziologen, Psychologen etc.) miteinander austauschen, sich gegenseitig zuhören und gemeinsam nach Betrachtung aller denkbaren Faktoren zu einem Entschluss kommen, der tragbar ist. Das ist leider nicht geschehen.
Wäre es gesamtgesellschaftlich mit allen vorhersehbaren Folgen besser gewesen, einen Corona-Knigge einzuführen? Das heißt an die Eigenverantwortung der Bürger zu appellieren, um die gefährdete Bevölkerung zu schützen? So dass „..die Jüngeren auf die Älteren Rücksicht nehmen…und eine Kultur der gegenseitigen Rücksichtnahme und Solidarität (zu) schaffen.“, so wie Ulrich Lilie (Präsident der Diakonie) es einfordert?
Wäre nicht eine Aufklärungskampagne für Hygienestandards und körperlicher und nicht sozialer Distanz angebracht gewesen? Zugleich auch eine sofortige Zusammenarbeit aller Heilberufe, eingeschlossen der Heilpraktiker? Hätte nicht gleich zu Anfang gesagt werden müssen, dass Covid-19 für alle Immungeschwächten eine Gefahr bedeutet, egal welchen Alters? Warum gibt es nicht einmal für das medizinische Personal ausreichend Schutzmasken und – kleidung?
Es bleibt nur zu hoffen, dass in der Retrospektive diese Fragen klug beantwortet und Versäumnisse erkannt werden.